KSG Andernach


Berufspraktikum Klasse 9
Erfahrungsbericht aus dem Andernacher St. Nikolaus - Stiftshospital



Am ersten Tag sollte ich um 8.00 Uhr im Krankenhaus sein. Also ließ ich mich um 7.30 Uhr von meiner Mutter zum Andernacher Stiftshospital fahren, wo ich die nächsten zwei Wochen Praktikum machen sollte. Aus dem Schreiben des Pflegedienstleiters wußte ich, daß ich in der Eingangshalle des Krankenhauses warten mußte. Punkt 8.00 Uhr kam Herr Mayer (der Pflegedienstleiter) ins Foyer und begrüßte mich. Nach einem kurzen Gespräch, in welchem er mich über die Regeln des Hauses aufklärte, begleitete er mich zu meinem "Arbeitsplatz", was für mich die Innere Station P1 (die Station ist in drei Teile unterteilt, P1 / P2 / P3) bedeutete. Mit 17 Zimmern, darunter drei hochwertig ausgestattete Zimmer für Privatpatienten, ist diese Station eine der größten im Andernacher Krankenhaus.

Nachdem ich meinen Kittel bekommen hatte, stellte ich mich im Schwesternzimmer vor und durfte mich sofort nützlich machen. Als erstes wurde ein Rundgang durch alle Zimmer gemacht, damit ich die Patienten kennenlernen konnte. Dabei stellte ich fest, daß überwiegend Diabetiker auf der Station lagen. Eine Krankenpflegeschülerin zeigte mir alles Wissenswerte, d. h. Labor-, Röntgen- und EKG-Abteilung, Zentrallager, usw. Dann ging ich mit zu den Vitalzeichenkontrollen wie Blutdruck- Puls- Temperaturmessen, Blutzuckertests etc. und durfte anschließend sogar einige Sachen selbst durchführen.

An den nächsten Tagen, wo für mich "Arbeitsbeginn" um 7.00 Uhr war, bezog ich mit die Betten, maß Puls und Temperatur, eben die normalen morgendlichen "Untersuchungen". Im Laufe des Tages fielen weitere Arbeiten an, die ich erledigen konnte. So fuhr ich Patienten zum Röntgen, holte sie wieder ab, teilte Essen aus, machte Umschläge und ging etliche Male ins Labor. Ich schaute zu, wie man einen Katheter legt, eine Darmspiegelung oder ein EKG, d.h. einen kardiologischen Befund, macht. Worauf sehr viel wert gelegt wurde, waren die Hygienevorschriften: Händedesinfektion, weiße Kleidung, feste Schuhe etc. waren nur einige wenige dieser Maßnahmen.

Die Ausbildung zur Krankenschwester bzw. zum Krankenpfleger dauert drei Jahre und endet mit dem Staatsexamen (mündlich, schriftlich, praktisch). Wenn man diesen Beruf ergreift, braucht man viel Ausdauer, Disziplin und Selbstbeherrschung. Das Andernacher Krankenhaus war für mich eine sehr schöne Praktikumsstelle, und ich kann sie allen, die etwas in der Richtung Ärztin oder Krankenschwester erlernen möchten, empfehlen.
aus SPHINX
62. Ausgabe